Grenzen begegnen uns im Alltag in vielfältiger Weise – beruflich sowie privat. Sei es mit Kunden, unter Kollegen, Freunden oder in der Familie. Ohne Grenzen funktioniert unser Leben nicht. Grenzen dienen nicht unserem eigenen Schutz und helfen uns, uns gegenüber anderen durchzusetzen. Gerade Pferde mit ihren feinen Sinnesorganen sind wunderbare Lernpartner, um unseren individuellen Raum zu erkunden und authentisch Grenzen zu setzen.

Auszug aus unserem Artikel ist in der Praxis Kommunikation, 1/2019

Grenzen sind immer persönlich und individuell. Jeder Mensch zieht seine eigenen Grenzen. Diese sind geprägt durch Erziehung, Erfahrung und Erlebnisse. Doch was bedeutet es überhaupt, Grenzen setzen zu können? Es bedeutet, klar zu kommunizieren, „Nein“ sagen zu können, die eigenen Werte zu erkennen und zu respektieren, für sich einstehen können, genau zu wissen, was wir wollen oder auch nicht wollen.

Oftmals fällt es uns schwer, unsere eigenen Grenzen gegenüber anderen zunächst zu erkennen und dann auch zu kommunizieren und einzufordern. Unsere Körpersprache ist gehemmt und unklar und dementsprechend sind auch unsere Worte nicht klar.

Genau hier können Pferde uns helfen, unsere Wahrnehmung zu schulen, Bewusstsein über verborgene Anteile in uns zu schaffen und einen Zugang zu unserem Körper und unseren spontanen, unwillkürlichen Reaktionen oder Blockaden zu bekommen. Unser Verstand weiß nicht, wo unsere Grenzen sind. Unser Körper weiß es und er zeigt es uns auch. Im Kontakt mit Pferden lassen sich diese körperlichen Reaktionen und Empfindungen wunderbar beobachten und erfahren. Denn Pferde nehmen mit ihren feinen Sinnesorganen feinste Unstimmigkeiten zwischen Verstand und Körper wahr. Diese Erfahrung schafft oft mehr Bewusstsein als eine Reflexion, die allein auf der mentalen Ebene stattfindet.

Gleichzeitig werten Pferde nicht, wenn wir zunächst überreagieren, unsere Gesten unbeholfen sind oder wenn es erst einmal nicht so gut klappt oder auch ein wenig heftig sind. Deshalb lässt sich wunderbar mit dem Pferd üben. Und der Unterschied ist sofort sichtbar, sobald wir kongruent sind, denn Pferde reagieren in jedem Moment neu auf uns und tragen uns nichts nach.

Wie unsere Coachingkollegin Frauke Lauxen sagt „Pferde ermöglichen in Sekunden, wozu viele Coaches und Therapeuten deutlich länger brauchen. Sie zeigen uns neutral und ehrlich unsere inneren Glaubenssätze und Blockaden und bieten uns dadurch einen unfassbar schnellen Zugang zu unseren Entwicklungsfeldern. Pferde sind deshalb exzellente Coachingpartner.“

Wenn ich im ersten Moment unklar und im nächsten Moment klar bin, dann bekomme ich dies sofort zurückgemeldet. Das heißt, wenn im Coachingprozess der Coachee dieses Selbstvertrauen aufbauen kann und diese Grenze setzen möchte, dann bleibt das Pferd auch stehen und respektiert meinen Raum bzw. zeigt eine entsprechende Reaktion.

Neugierig geworden? Mehr dazu können Sie im Fachmagazin „Praxis Kommunikation“, 1/2019, lesen.